Es gärt.
Dass sich „im Osten“ etwas zusammenbraut: dieser Gedanke schoss mir ein, als mir ein slowakischer Fan nach einem Konzert der slowenischen Rockband Laibach erklärte:
„Wir reisen der Band hinterher. Mit Laibach haben wir seinerzeit den Kollaps des Kommunismus erlebt – und mit den Songs von Laibach fühlen wir heute, dass, uns im Osten genau dies verbindet: der Abscheu vor dem woken Diktat aus Brüssel, der Widerstandsgeist gegen die Agenda eines liberal-moralinsauren Europa.“
Auf Reisen in CEE (Central and Eastern Europe), in der Unterhaltung mit ehemaligen tschechischen Klassenkameraden (Bikultureller Schulversuch der HAK Retz/NÖ), und zuletzt im aufrichtigen Austausch mit einem slowenischen Soziologie-Professor in Koper:
Immer wieder stoße ich als politischer Zeitgenosse darauf, dass man „im Osten“ doch ganz anders denkt – „Der Einzige, der richtig tickt, ist Orbán“, heißt es da etwa, und: „Mit Polen ist immer zu rechnen!“
Im Wettstreit der Ideologien: kommt es immer auf den nationalen Standpunkt- also: -ort an.
Tatsächlich begeben sich immer mehr Intellektuelle aus dem mittel- und osteuropäischen Raum in immer offenere Konfrontation mit „Brüssel“.
Europa! Wir müssen reden!